Seit Apple Verbrauchern mehr Kontrolle darüber gibt, wie und wann Apps ihr Verhalten verfolgen dürfen, berichtet der CEO von Snap von massiv beeinträchtigten Werbeeinnahmen.
Was ist passiert?
Im Sommer führte Apple sein neues „App Tracking Transparecy“-System ein, bei dem Nutzer ausdrücklich zustimmen müssen, dass Apps ihr Verhalten zu Werbezwecken verfolgen dürfen. Schlecht für Snap. Das Unternehmen hinter Snapchat erzielte bis dahin einen Großteil seiner Einnahmen aus kleinen Bildanzeigen, die Verbraucher zum Kauf oder Download zu anderen Apps oder Diensten weiterleiten. Mit den neuen Apple-Einstellungen kann Snap diese Bildanzeigen nun nicht mehr personalisieren und optimieren. Jetzt, wo nicht mehr erkannt werden kann, ob bestimmte Apps schon installiert sind, wie schnell Nutzer auf Anzeigen reagieren oder wie lange sie sie betrachten, ist die Werbung weniger effektiv.
Während Snap diese Änderungen zwar befürwortete, räumte das Unternehmen gleichzeitig aber auch ein, dass sich die fehlende Personalisierung auf seine Einnahmen aus In-App-Werbung auswirkt. Snap erwartet für das vierte Quartal einen Umsatz zwischen 1,16 und 1,20 Milliarden US-Dollar, was unter den erwarteten 1,36 Milliarden US-Dollar liegt.
Erwähnenswert ist dabei, dass die Anzahl der täglich aktiven Snapchat-Nutzer um 4 % von 293 Millionen im April auf 306 Millionen im Oktober gestiegen ist. Ob das daran liegt, dass Nutzer jetzt mehr Kontrolle darüber haben, was mit ihren Daten passiert, ist aber offen.
Inwiefern das Ihr Unternehmen betrifft
Verbraucher werden sich immer bewusster, was mit ihren persönlichen Daten geschieht, und sie sind bereit, sich von Unternehmen abzuwenden, die ihrer Meinung nach nicht ethisch korrekt mit ihren Daten umgehen. Aus diesem Grund hat Apple, das sich in den letzten Jahren als starker Verfechter des Datenschutzes positioniert hat, das einzig Richtige getan. Vertrauen und Transparenz werden trotz anfänglicher Rückschläge zu langfristig zufriedenren Kunden und mehr Umsatz führen.
Unsere Meinung dazu
Wir freuen uns, dass immer mehr große Unternehmen und Global Player den Datenschutz ernst nehmen und ihn über den Umsatz stellen. Obwohl der CEO von Snap erkannt hat, dass das Datenschutz-Update von Apple zu Umsatzeinbußen führen würde, äußerte er sich positiv über die Verbesserungen beim Schutz der Privatsphäre seiner Kunden und erklärte, dass dies den Werten des Unternehmens entspreche. Als mögliche Folge ist die Zahl der täglich aktiven Nutzer seit April gestiegen.
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