DataGuard News - Fußballer gehen gegen Nutzung sensibler Daten vor

Ein kurioser Fall hat sich letzte Woche in UK ereignet: Wie die BBC und The Guardian berichtet, droht eine Gruppe von über 850 Fußballspielern mit rechtlichen Schritten gegen mehrere Unternehmen, darunter Wett- und Glücksspielunternehmen. Der Grund: Diese Unternehmen sollen ihre persönlichen Daten missbrauchen. Die Fußballer fordern eine Entschädigung.

 

Keine Zustimmung zur Nutzung persönlicher Daten

Das bei der Klage unterstützende Anwaltsteam erklärt, dass die Spieler für die nicht lizenzierte Nutzung ihrer Daten keine Bezahlung erhalten hätten und dass diese Verarbeitung gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoße. Außerdem werden die Daten ohne die Zustimmung der Spieler verwendet.

J Cromack, Lead Product Evangelist bei DataGuard: „In der Datenschutz-Grundverordnung ist nirgendwo festgehalten, dass in dem Sinne Gebühren für die Sammlung und Verarbeitung personenbezogener Daten bezahlt werden müssen. Die Fußballer möchten ihre Daten wahrscheinlich lizenzieren, so wie sie zum Beispiel ihre Bildrechte lizenzieren.“

Außerdem ist J der Meinung, dass eine Einwilligung möglicherweise nicht die geeignetste Rechtsgrundlage für die Verarbeitung dieser personenbezogenen Daten ist.

„Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Die Organisation, die die Daten sammelt und dann monetarisiert, muss den Artikel 14 einhalten, da es sich um Daten handelt, die nicht direkt von den Einzelpersonen erhoben wurden. Ich gehe davon aus, dass die verarbeitende Partei die Daten auf Grundlage von berechtigtem Interesse verarbeitet, welches als risikoarm eingestuft wurde.“

Unsere Einschätzung

Für uns ein interessanter Fall, der ─ sollte er erfolgreich sein ─ weitreichende Auswirkungen auf andere Sportarten haben könnte, in denen die Sportler diesem Beispiel folgen und ihre eigenen rechtlichen Ansprüche gegen Unternehmen geltend machen könnten, die ihre Daten verarbeiten und vermarkten.

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Über den Autor

J Cromack J Cromack
J Cromack

J ist Mitgründer von MyLife Digital, einem SaaS-Unternehmen für Consent und Preference Management, das 2021 von DataGuard akquiriert wurde, sowie Gründungsmitglied von MyData Global. Außerdem wurde er 2020 von DataIQ zum Privacy and Trust Champion 2020 sowie zu einer der hundert einflussreichsten Persönlichkeiten für datengetriebene Unternehmen ernannt. J vertritt die starke Meinung, dass die DSGVO ganz neue Möglichkeiten und Chancen mit sich bringt, die Unternehmen für sich nutzen können, um das Vertrauen in ihr Business zu stärken. Dafür müssen sie aber zuerst die Art und Weise überdenken, wie sie mit personenbezogenen Daten umgehen. Seine Mission ist es, Unternehmen pragmatische Ansätze zum ethischen Umgang mit personenbezogenen Daten sowie zur Umsetzung von Datenschutz an die Hand zu geben.

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