Cybersicherheitsstrategie der EU: Wie Cyberbedrohungen vorbeugt werden

Vernetzte Technologie bestimmt heutzutage nicht nur den Geschäftsalltag. Globale Ereignisse haben die Lage weiter verschärft. Die Pandemie hat den Einzug digitaler Dienste beschleunigt, und der Krieg in der Ukraine, der längst auch im Cyberspace stattfindet, zeigt deutlich, wie vulnerabel Unternehmen, Organisationen und ganze Gesellschaften sind. Trollarmeen, Fake News, Wahlmanipulation – Cyberspionage und Cyberkriminalität bedrohen massiv die Sicherheit. Die Europäische Union hat dieses Thema auf ihrer Agenda.

Was versteht man unter Cybersicherheit?

Der Begriff Cybersicherheit bezeichnet eine Sammlung von Technologien, Prozessen und Praktiken, die darauf abzielen, die Integrität, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit digitaler Informationen und Systeme zu schützen. Cybersicherheit ist heutzutage von entscheidender Bedeutung, da immer mehr Daten online gespeichert und über das Internet verbreitet werden. Aus dieser Abhängigkeit von digitalen Technologien entstehen ständig neue, immer raffiniertere Bedrohungen.

 

Was sind Cyberbedrohungen?

Cyberbedrohungen können von der einfachen Phishing-E-Mail an eine Privatperson bis hin zu komplexen Hackerangriffen reichen, die Unternehmen, Organisationen, Regierungen und kritische Infrastruktur treffen. Ohne angemessene Maßnahmen zur Cybersicherheit können sowohl private als auch geschäftliche Daten gefährdet sein, was zu finanziellen Verlusten, Rufschädigung und politischen Konflikten führen kann.

 

Was tut die EU für Cybersicherheit?

Die EU hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Cyberbedrohungen zu bekämpfen und die Cybersicherheit in Europa zu erhöhen. Dazu gehören die EU-Cybersicherheitsstrategie, die 2020 verabschiedet wurde, und die EU-Cybersicherheitsverordnung, die 2019 eingeführt wurde. Das europäische CERT (National Computer Emergency Response Team) wurde eingerichtet, außerdem wurde die ENISA (European Network and Information Security), die offizielle Agentur der EU für Cybersicherheit, gestärkt.

 

Wie gestaltet sich die Cybersicherheitsstrategie der EU?

Die EU-Cybersicherheitsstrategie, die im Dezember 2020 vorgestellt wurde, hat das Ziel, eine globale und offene Kommunikation mit starken Schutzmechanismen zu gewährleisten. Es geht darum, Cybersicherheit zu einer Priorität zu machen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Menschen, die Wirtschaft und die Gesellschaft in den Ländern der EU vor Cyberbedrohungen zu schützen.

Die Strategie beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen, die in drei Hauptbereichen umgesetzt werden sollen:

  • Widerstandsfähigkeit, technologische Souveränität und Führung:
    Die EU-Cybersicherheitsstrategie soll dazu beitragen, dass Unternehmen und Organisationen in Europa besser gegen Cyberbedrohungen geschützt sind. Besonderes Augenmerk gilt der Stärkung der technischen Infrastruktur.
  • Operative Kapazitäten zur Prävention, Abschreckung und Reaktion:
    Wichtig sind Maßnahmen zur Vorbeugung von Cyberkriminalität und zur Bekämpfung von Angriffen, wenn sie stattfinden. EU-Länder sollen enger zusammenarbeiten, um schnell und effektiv auf Bedrohungen reagieren zu können.
  • Schaffung eines sicheren, offenen Online-Umfelds auf globaler Ebene:
    Die EU arbeitet eng mit anderen Ländern und internationalen Organisationen zusammen, um die Cybersicherheit weltweit zu stärken.

Eine wichtige Rolle in der Umsetzung kommt dabei auch den Regulierungsbehörden und dem Privatsektor zu. Die EU will sicherstellen, dass alle relevanten Akteure eng zusammenarbeiten, um ein sicheres Online-Umfeld zu schaffen.

 

Welche wichtigen Regelungen beinhaltet die Cybersicherheitsstrategie der EU?

Die EU will eine führende Rolle bei der Gestaltung eines sicheren und offenen Cyberspace spielen und setzt sich für einen koordinierten internationalen Ansatz bei der Bekämpfung von Cyberbedrohungen ein. Wichtige Regelungen:

  • Das Programm zur Cyber-Sicherheitszusammenarbeit (CSC) konzentriert sich auf die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und anderen Ländern mit dem Ziel, gemeinsame Herausforderungen in Bezug auf Cybersicherheit anzugehen.
  • Die NIS2-Richtlinie (Network and Information Systems Directive) soll dabei helfen, die EU und ihre Mitgliedstaaten gegen Cyberbedrohungen zu schützen. Unternehmen und Organisationen müssen geeignete Maßnahmen zum Schutz ihrer IT-Systeme und Netzwerke ergreifen.
  • Die Regelung zur Verbindung von Gesundheit und künstlicher Intelligenz (Health and Artificial Intelligence) legt dar, wie künstliche Intelligenz in der Gesundheitsbranche sicher eingesetzt werden kann, um mögliche Datenschutzrisiken zu minimieren.
  • Der Cyber Resilience Act (CRA) zielt auf die Förderung einer sicheren digitalen Welt ab. Er soll Unternehmen und Regierungsbehörden dazu anspornen, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre IT-Systeme und Netzwerke zu schützen und sich gegen Cyberbedrohungen zu wappnen.

 

Warum ist ein koordinierter Ansatz für Cybersicherheit wichtig für europäische Unternehmen und Organisationen? 

Ein koordinierter Ansatz sorgt dafür, dass die beteiligten Parteien – Regierungen, Unternehmen und Organisationen – auf gleiche Weise an einer sicheren digitalen Umgebung arbeiten. Durch enge Zusammenarbeit und Koordination können Bedrohungen effektiver erkannt und bekämpft werden, außerdem kann sichergestellt werden, dass alle Maßnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit optimal miteinander abgestimmt sind.

In einem koordinierten Ansatz lässt sich ein einheitlicher Regelungsrahmens schaffen, der es Unternehmen und Organisationen erleichtert, ihre Cybersicherheitspraktiken zu harmonisieren und zu verbessern. Dieser Regelungsrahmen kann sicherstellen, dass alle Unternehmen und Organisationen den gleichen hohen Standard in Bezug auf das Management ihrer Cybersicherheit einhalten. Dadurch verringern sie ihr Risiko, dass Lücken in der Sicherheit ausgenutzt werden.

 

Wie gestaltet sich die EU-Cybersicherheitsgesetzgebung?

Die EU ist bestrebt, ihre Bürger vor den zunehmenden Bedrohungen durch Cyberkriminalität zu schützen, und hat deshalb eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen erlassen, die die Cybersicherheit regeln. Beispiele:

  • Das deutsche BSI-Gesetz regelt die Aufgaben und Kompetenzen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Es stellt sicher, dass das BSI die Cybersicherheit in Deutschland effektiv schützt.
  • Die Netz- und Informationssysteme-Sicherheitsrichtlinie (NIS-Richtlinie) legt die Verantwortung von Unternehmen und Organisationen für die Cybersicherheit fest und verbessert die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung von Cyberbedrohungen.
  • Die elektronische Identifizierungs- und Vertrauensdienste-Verordnung (eIDAS-Verordnung) regelt den Einsatz elektronischer Identifikations- und Vertrauensdienste in der EU und sichert die Interoperabilität und die Sicherheit dieser Dienste.
  • Die IT-Sicherheitsgesetze regeln die IT-Sicherheit in den einzelnen Mitgliedstaaten der EU und sorgen dafür, dass Unternehmen und Organisationen ihre IT-Systeme gegen Cyberbedrohungen schützen.
  • Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) legt strenge Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten fest und gewährleistet, dass Unternehmen und Organisationen diese Daten sicher verarbeiten und speichern.

 

Was bedeutet die EU-Cybersicherheitsgesetzgebung für Unternehmen?

Die EU-Cybersicherheitsgesetzgebung verpflichtet Unternehmen dazu, bestimmte Mindeststandards bei der Verwaltung und Sicherung ihrer Informations- und Kommunikationssysteme zu erfüllen. Zusätzlich schützt sie auch ihre Kunden und Geschäftspartner vor den Risiken und Gefahren des digitalen Raums.

Unternehmen, die die geltenden Cybersicherheitsvorschriften nicht einhalten, müssen mit hohen Strafen und negativen Auswirkungen auf ihr Geschäft und ihre Reputation rechnen. Daher sollten Unternehmen ihre Informations- und Kommunikationssysteme regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Cybersicherheitsvorschriften entsprechen.

 

Welche EU-Cybersicherheitsbehörden gibt es?  

In der EU gibt es eine Reihe von Cybersicherheitsbehörden, die für die Überwachung und Bekämpfung von Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit verantwortlich sind. Dazu gehören:

  • Die European Union Agency for Cybersecurity (ENISA) ist die führende Agentur für Cybersicherheit in der EU. Sie hat die Aufgabe, die Cybersicherheit in der EU zu verbessern, durch Bewertungen, Empfehlungen und die Förderung von Kooperationen und Netzwerken.
  • Die Computer Emergency Response Teams (CERTs) sind Organisationen, die bei Cyberbedrohungen und -angriffen in Echtzeit reagieren und Unterstützung für die Bekämpfung von Bedrohungen bieten. Es gibt sowohl nationale CERTs als auch regionale, die sich auf bestimmte Teilbereiche der EU konzentrieren.
  • Das European Cybercrime Centre (EC3) von Europol ist eine der wichtigsten europäischen Behörden für die Bekämpfung von Cyberkriminalität. Es hat die Aufgabe, den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der EU zu verbessern.

Die EU-Cybersicherheitsbehörden arbeiten eng mit den Cybersicherheitsbehörden der Mitgliedstaaten zusammen. Ziel ist es, die wirksame und effiziente Umsetzung der Cybersicherheitsstrategie der EU sicherzustellen. Das soll die sichere Nutzung der digitalen Technologie und ein hohes Maß an Cybersicherheit in der EU gewährleisten.

 

Wie kann DataGuard Unternehmen mit Blick auf Cybersicherheit helfen?

Mit dem Angebot Informationssicherheit-as-a-Service, ist DataGuard Ihr Partner für Cyber- und Informationssicherheit. Ein ganzes Team von Fachleuten verfügt über fundiertes Expertenwissen und Best Practices aus einer Vielzahl von Projekten, zum Beispiel zum Aufbau und Betrieb eines ISMS (Informationssicherheits-Managementsystems). Das Team unterstützt Sie mit Know-how und Beratungsleistungen, damit Sie sich gegen Cyberangriffe schützen können.

 

Zudem bietet die Informationssicherheits-Plattform von DataGuard Ihnen Zugriff auf zahlreiche Richtlinien zum Thema Informations- und Cybersicherheit. Sie liefert Ihnen eine wertvolle Grundlage, die Sie nutzen können, um Ihre eigenen Prozesse zu überprüfen.

Sehr nützlich ist auch die DataGuard Academy, mithilfe derer Sie plattformgestützt und effizient grundlegende Schulungen zur Cybersicherheit absolvieren – und sich mit den aktuellen Cyberbedrohungen vertraut machen können.

 

Fazit

Technologie bestimmt den Alltag maßgeblich, deshalb ist Cybersicherheit ein essenziell wichtiger Faktor für den Erfolg von Unternehmen und Organisationen. Eine Verletzung der Datensicherheit kann nicht nur zu finanziellen Verlusten führen, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern beeinträchtigen.

Effektive Bemühungen zur Verbesserung der Cybersicherheit tragen dazu bei, eine sichere digitale Welt zu fördern. Sie schützen nicht nur Unternehmen, sondern auch deren Kunden, Lieferanten und andere Stakeholder.

Wollen Sie wissen, welche Cyberrisiken Ihnen drohen und wie Sie sich und Ihre Belegschaft davor schützen können? Wir bei DataGuard helfen Ihnen gerne weiter – wenden Sie sich noch heute an einen unserer Experten für Cybersicherheit.

 

 
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Über den Autor

Stefan Krstevski Stefan Krstevski
Stefan Krstevski

Stefan Krstevski ist ein nach ISO 27001-zertifizierter Informationssicherheitsbeauftragter und Auditor. Mit seinem technischen Hintergrund in den Bereichen IT-Sicherheit und Networking, verfügt er sowohl über die technischen als auch organisatorischen Kenntnisse der Informationssicherheit. Bei DataGuard unterstützt er Kunden bei der Implementierung und Aufrechterhaltung eines Informationssicherheits-Managementsystems nach ISO 27001 und TSAX®. 

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