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Cybersicherheitsmaßnahmen: Beispiele für Tech-Unternehmen

Geschrieben von Maximilian Faggion | 09.04.2024

In diesem Beitrag lesen Sie:

Warum ist der Technologiesektor so anfällig für Cyberangriffe? 

Im Tech-Sektor dreht sich alles um den Nervenkitzel der Innovation und darum, technologische Grenzen zu sprengen. Da kann die Cybersicherheit schon mal auf der Strecke bleiben. So läuft's oft: Ein Tech-Unternehmen konzentriert all seine Energie auf Wachstum und Entwicklung, um dann irgendwann feststellen zu müssen, dass es die Innovationen, die es eigentlich wertvoll machen, gar nicht richtig geschützt hat. 

Neue Technologien bringen aber auch neue Risiken mit sich. So hat die Corona-Pandemie zum Beispiel die Cloud-Nutzung in die Höhe getrieben – und damit auch die Cyber-Gefahren. Laut einem Bericht von IBM waren im Jahr 2023 ganze 82 % der Datenlecks auf Daten zurückzuführen, die in Cloud-Umgebungen gespeichert waren, egal ob in der Public Cloud, Private Cloud oder in einer hybriden Umgebung. 

Was sind die wichtigsten Aspekte der Cybersicherheit in der Tech-Branche?  

Werfen wir einen Blick auf Cybersicherheit und Informationssicherheit in der Tech-Branche durch die Brille der sogenannten CIA-Triade (Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit). Für Unternehmen in der Tech-Industrie steht die Verfügbarkeit ihrer Systeme ganz oben auf der Prioritätenliste, da sie Produkte und Dienstleistungen online verkaufen oder anbieten. Eine Plattform, die aufgrund eines Ransomware-Angriffs offline geht, kann dem Unternehmen sowohl finanziell als auch in puncto Ruf enorm schaden. 

Das ändert sich jedoch grundlegend, wenn Ihr Unternehmen mit hochsensiblen Daten umgeht (Kundendaten mit Finanzinformationen, geschützte Gesundheitsdaten usw.). Dann spielt die Vertraulichkeit eine größere Rolle. Ausgehend von diesen Aspekten sollten sich Tech-Unternehmen vorrangig auf Cybersicherheitsmaßnahmen konzentrieren, die Risiken für die Verfügbarkeit und Vertraulichkeit adressieren. 

 

Was sind die größten Cybersicherheitsrisiken für Tech Unternehmen heute? 

Tech-Firmen kämpfen ständig gegen Datenverlust und Cyberangriffe, die die Verfügbarkeit und Vertraulichkeit von Informationen bedrohen. Prominente Vorfälle wie die DDoS-Attacke auf Amazon Web Services und Google verdeutlichen den dringenden Bedarf an zuverlässigen Sicherungssystemen und soliden Cybersicherheitsmaßnahmen, um Ausfallzeiten und Datenschutzverletzungen zu verhindern. 

Die Abhängigkeit von Diensten und Software von Drittanbietern birgt ein weiteres Risiko, wie das Equifax-Datenleck gezeigt hat. Solche Vorfälle erfordern ein robustes Sicherheitsmanagement und regelmäßige Updates, um Schwachstellen zu schließen, die sensible Daten gefährden oder Dienste unterbrechen könnten. 

Nicht zuletzt ist der menschliche Faktor in der Cybersicherheit eine bekannte Schwachstelle. Dazu zählen Insider-Bedrohungen und mangelndes Bewusstsein bei Mitarbeitern. Ursachen können unzureichende Schulungen, unklare Kommunikation von Sicherheitsprotokollen und mangelnde Sensibilisierungsmaßnahmen sein. 

 

Welche Cybersicherheitsmaßnahmen sollten Tech-Unternehmen ergreifen? 

Die Tech-Branche ist vielfältig – von der Größe und dem Fokus bis hin zur verwendeten Technologie. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an die Cybersicherheit. Schauen wir uns an einigen Beispielen an, wie verschiedene Tech-Unternehmen ihre Cybersicherheit angehen können. 

Ausfallzeiten sind der größte Albtraum für SaaS-Anbieter 

Vielleicht sind Sie ein Hersteller, der gerade den Weg in die SaaS-Welt antritt. Sie digitalisieren Ihre Betriebsverfahren, was neue Risiken mit sich bringt und die Verfügbarkeit sowie Vertraulichkeit Ihrer Daten bedroht. 

Als Erstes brauchen Sie absolut sichere Datenverschlüsselung, denn Sie werden wahrscheinlich große Mengen sensibler Daten zu Maschinen und Produktionsprozessen speichern. Diese Daten müssen sowohl während der Übertragung in die Cloud als auch im Ruhezustand geschützt werden. 

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Ein weiterer wichtiger Aspekt der Cybersicherheit für SaaS-Unternehmen ist die Cloud-Sicherheit. Um die Verfügbarkeit zu gewährleisten, müssen Sie Ihren Cloud-Speicher durch Zugriffskontrollen, Authentifizierung und Autorisierung vor unbefugtem Zugriff schützen. Sorgen Sie außerdem für sichere Daten-Backups und stellen Sie Wiederherstellungspläne bereit. 

Sicherheitsteams wissen zwar im Allgemeinen, welche Maßnahmen nötig sind, aber Statistiken zeigen, dass die Umsetzung oft hapert. Diese Lücke in der soliden IT-Sicherheitsarchitektur ist häufig der Grund, warum viele Unternehmen gehackt werden. 

Selbst die besten Maßnahmen nützen nichts, wenn Ihr Unternehmen keine Sicherheitskultur hat. Mitarbeiter müssen verstehen, dass die Daten, die sie handhaben, sensibel sind. Das ist ein Punkt, den die meisten Cybersicherheitsschulungen und Sensibilisierungsprogramme vernachlässigen. Der Fokus liegt oft auf dem Erkennen von Phishing- und Social-Engineering-Versuchen, aber nicht so sehr auf den sensiblen Daten selbst. Wie sensibel sind diese Daten? Welcher Schaden kann mit diesen Informationen angerichtet werden? Wie können sie missbraucht werden? Es muss klar definiert sein, wer auf welche Daten Zugriff hat und mit wem diese Daten geteilt werden dürfen. 

 

 

MedTech-Unternehmen und hochsensible Daten 

MedTech-Unternehmen verwalten eine breite Palette vertraulicher Daten, darunter geschützte Gesundheitsdaten (GHD), Details zum Krankenhausbetrieb, Mitarbeiterpläne, medizinische Geräte und Patientendaten. Diese Informationen sind sensibel und streng reguliert, was die Notwendigkeit strenger Vertraulichkeitspraktiken unterstreicht. 

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Einige MedTech-Unternehmen bieten möglicherweise auch Dienste wie die Überwachung kritischer Gesundheitsdaten an. Hier haben Unternehmen die Herausforderung, die Vertraulichkeit der Daten zu wahren und gleichzeitig die ununterbrochene Verfügbarkeit ihrer Geräte und Dienste zu gewährleisten. 

Das bedeutet, dass sich die Gewichtung je nach der Rolle des Geräts in der Patientenversorgung verschiebt – Datenschutz ist grundlegend, aber die Verfügbarkeit des Geräts ist bei lebensrettender Ausrüstung nicht verhandelbar. Priorisieren Sie als MedTech-Unternehmen daher starke Verschlüsselung und Datensicherungssysteme für die Cybersicherheit. 

 

 

Für FinTech-Unternehmen ist ein Datenleck der Todesstoß 

In FinTech-Unternehmen steht die Vertraulichkeit der Daten an oberster Stelle. Kunden verstehen und akzeptieren in der Regel kurze Unterbrechungen von Online-Diensten, wenn dadurch ihre persönlichen und finanziellen Informationen geschützt bleiben. Sollten ihre Daten jedoch kompromittiert werden und im Darknet auftauchen, sieht die Sache schon anders aus. Ein solcher Datenleck kann sogar das Ende Ihres Unternehmens bedeuten. 

Um Angriffe frühzeitig zu erkennen, sollten Sie das Darknet überwachen und prüfen, ob der Name Ihres Unternehmens dort auftaucht. Ist dies der Fall, müssen Sie Ihre Kunden und die relevanten Behörden informieren. Bußgelder für Datenlecks im Finanzsektor sind schmerzhaft und liegen oft im zweistelligen Millionenbereich. 

Robuste Verschlüsselungssysteme und Technologien zur Bedrohungserkennung sind ebenfalls unerlässlich. Dazu gehören moderne Endpoint Detection and Response (EDR)-Tools, um verdächtige Aktivitäten und potenzielle Lecks frühzeitig zu identifizieren. 

Von Ransomware-Angriffen auf FinTech-Unternehmen hört man seltener. Hacker setzen Ransomware eher bei Herstellern ein. Im Finanzsektor geht es Cyberkriminellen nicht darum, den Betrieb zu stören, sondern wertvolle Daten zu stehlen. Sie können sogar so weit gehen, einen Fehler in Ihrem System zu beheben, damit es nicht ausfällt und der Datenfluss gewährleistet bleibt. 

 

 

Ein weiterer wichtiger Punkt: Wenn Sie veraltete Betriebstechnik (OT) verwenden, kann es schwierig sein, moderne Sicherheits-Upgrades zu installieren und sich mit der neuesten Technologie zu schützen. Stattdessen müssen Sie manuell aufzeichnen, wie alles kommuniziert, und auf Auffälligkeiten achten – definieren Sie das "Normale", um das "Abnormale" zu erkennen. Hierfür benötigen Sie Expertenhilfe, jemanden, der weiß, wie man solche Abweichungen vom Normalen definiert und Sicherheitsrisiken identifiziert. 

Wie können Sie Ihre Cybersicherheit verbessern? 

Ihre Cybersicherheits-Toolbox sollte aus drei wichtigen Komponenten bestehen: einem risikobasierten Ansatz, einer guten Plattform zum Management und Expertenrat bei Bedarf. 

Risiken zuerst im Blick 

Beginnen Sie damit, die Risiken zu identifizieren, die die größte Bedrohung für Ihre Geschäftskontinuität darstellen. Wo liegen Ihre Schwachstellen? Was könnte Ihren Geschäftsbetrieb zum Stillstand bringen? Nutzen Sie für ein effizienteres Risikomanagement eine Plattform, die Ihnen einen vollständigen Überblick über Ihre schützenswerten Bereiche verschafft. So können Sie Ihre Maßnahmen gezielt dort einsetzen, wo sie den größten Nutzen bringen. 

Hacker entwickeln sich weiter, Ihre Cybersicherheit auch 

Bleiben Sie auf Zack. Hacker werden immer cleverer, insbesondere dank KI der nächsten Generation. Das Gleiche sollte für Ihre Cybersicherheit gelten. Berücksichtigen Sie stets neue Risiken, die sich mit der technologischen Entwicklung und den in Ihrem Unternehmen verarbeiteten Daten verändern. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Sicherheitsmaßnahmen immer aktuell und relevant bleiben. 

Holen Sie sich Experten an Ihre Seite 

Wenn Sie die IT-Sicherheit, einschließlich der Aufgaben eines CISOs, selbst managen, sind Sie wahrscheinlich mit Updates, Bewertungen und Compliance-Themen überfordert. Die Zusammenarbeit mit Sicherheitsexperten kann Ihnen helfen. Diese können Risiken erkennen, die Sie vielleicht übersehen haben, und Ihnen konkrete Ratschläge zur Verbesserung Ihrer Cybersicherheitsstrategie geben. 

DataGuard: Ihr Partner für Cybersicherheit 

Bei DataGuard bieten wir Ihnen eine KI-gestützte Plattform zur Risikosteuerung und unterstützen Sie bei der Einhaltung von Frameworks wie ISO 27001, DSGVO oder NIS2. Aber Sie sind nicht allein: Unsere Experten begleiten Sie durch den Prozess. Vereinbaren Sie ein kostenloses Beratungsgespräch mit uns, um all Ihre Fragen zu klären. 

 

 

Häufig gestellte Fragen (FAQs) 

Was sind Cybersicherheitsmaßnahmen? 

Cybersicherheitsmaßnahmen sind eine Reihe von Strategien und Technologien zum Schutz von Computersystemen, Netzwerken und Daten vor unbefugtem Zugriff, Cyberangriffen und anderen Bedrohungen. 

Wozu dient Cybersicherheit in der IT? 

Cybersicherheit in der IT dient dem Schutz digitaler Assets, einschließlich Hardware, Software und Daten, vor Cyberbedrohungen wie Malware, Phishing-Angriffen und Datenlecks. So wird die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen gewährleistet. 

Was ist eine Cyber-Risikobewertung? 

Eine Cyber-Risikobewertung umfasst die Identifizierung, Analyse und Bewertung potenzieller Risiken und Schwachstellen in der IT-Infrastruktur, Anwendungen und Prozessen eines Unternehmens. Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit und die potenziellen Auswirkungen von Cyberbedrohungen und -angriffen zu bestimmen. 

Was ist der Unterschied zwischen Cybersicherheit und Informationssicherheit? 

Die Cybersicherheit befasst sich in erster Linie mit dem Schutz digitaler Systeme, Netzwerke und Daten vor Cyberbedrohungen. Informationssicherheit hingegen ist ein breiteres Spektrum von Maßnahmen, die alle Arten von Informationen schützen sollen – sowohl physische als auch digitale. Da jedoch die meisten Geschäftsprozesse online abgewickelt werden, werden die Begriffe Cybersicherheit und Informationssicherheit zunehmend synonym verwendet.